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Was ist Inklusion?

Inklusion heißt, die eigene Einstellung verändern. 
 
Im Folgenden möchten wir Sie darüber informieren, was der Begriff der Inklusion bedeutet, welche Auswirkungen er auf das Verständnis von gemeinsamen Lernen hat und was das für die zukünftige Entwicklung des Bildungssystems bedeutet.
 
Inklusion bedeutet Einbeziehung und unbedingte Zugehörigkeit aller Menschen in allen Bereichen des Lebens.
Inklusion geht von einer Gesellschaft aus, in der die Vielfalt als Normalfall gilt und jeder Mensch in seiner Individualität akzeptiert wird.
Inklusion strebt eine Gesellschaft an, in der Lebensräume so gestaltet sind, dass alle Menschen unabhängig von einer Behinderung dort teilhaben können, weil Barrieren jeder Art abgebaut und notwendige Unterstützungsangebote gesichert sind.
Inklusion ist somit als gesamtgesellschaftlicher Auftrag zu verstehen, der uns alle zu einem Umdenken herausfordert. 
Gerade im schulischen Bereich sorgt die Idee der Inklusion in jüngster Zeit für intensive Diskussionen, da sich Deutschland mit der Ratifizierung der UN- Behindertenrechtskonvention im März 2009 dazu verpflichtet hat, ein inklusives Bildungssystem zu entwickeln, umso das Recht eines jeden Kindes und Jugendlichen zu erfüllen, auf eine „ganz normale“ Schule zu gehen und dort die Hilfe zu erhalten, die es braucht.
 
Doch was ist unter einer inklusiven Schule zu verstehen und welcher grundlegenden Veränderungen bedarf es um die gemeinsame Unterrichtung aller Schüler*innen zu verwirklichen?

 
Eine inklusive Schule wäre eine wohnortnahe Schule, die alle Kinder willkommen heißt und gemeinsames Lernen von Schüler*innen mit und ohne Behinderung ohne Ausnahme ermöglicht.
Um das Ziel inklusiver Bildung in allen Schulen zu verwirklichen bedarf es einer engen Zusammenarbeit der allgemeinen Pädagogik und der Sonderpädagogik, um so im Sinne eines Kompetenzaustausches voneinander zu lernen. Die Lehrkräfte aller Schulen müssen auf die gemeinsame Unterrichtung von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf vorbereitet werden, denn nur so kann die Qualität der sonderpädagogischen Förderung auch in Zukunft gesichert werden.
Inklusiver Unterricht erfordert eine grundlegende Veränderung der Unterrichtspraxis an den allgemeinen Schulen. Die gemeinsame Unterrichtung von Schüler*innen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf kann nur dann gelingen, wenn sich die Schulen an die individuellen Lernmöglichkeiten und die unterschiedlichen Lernzeiten der Schüler*innen anpassen und im Unterricht ein entsprechend differenziertes Angebot bereit stellen. Das heißt, dass in einer inklusiven Schule jeder Schüler*innen nach dem ihm entsprechenden Lehrplan unterrichtet wird, vom Lehrplan des Gymnasiums bis hin zum Lehrplan für den Förderschwerpunkt geistige Entwicklung.
Damit inklusive Bildung gelingen kann, bedarf es weiterhin der Bereitstellung notwendiger personeller, sächlicher und räumlicher Ressourcen. Unerlässlich ist die Sicherstellung der benötigten personellen Ausstattung der inklusiven Schulen mit Lehrkräften der allgemeinen Schulen und Sonderschullehrkräften. Auch bedarf es einer ausreichenden Anzahl an Lehrerstunden, die eine fruchtbare Teamarbeit ermöglichen. Weiterhin müssen inklusive Schulen mit den entsprechenden Lehr- und Lernmitteln ausgestattet werden, die die Förderung von heterogenen Schülergruppen unterstützt. Und natürlich bedarf es der entsprechenden baulichen Maßnahmen, um barrierefreie Gebäude bereitzustellen, die genügend Raum bieten und in denen sich z.B. auch Schüler*innen mit Körperbehinderung frei bewegen können. 
Die genannten grundlegenden Veränderungen stellen nur einen Bruchteil  dessen dar, was auf dem Weg zu einem inklusiven Bildungssystem umgestaltet werden muss. Somit ist die Idee der Inklusion im schulischen Bereich zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Zielperspektive zu verstehen, die alle Schulen dazu herausfordert, sich ihres grundlegenden Auftrages bewusst zu werden, alle Kinder und Jugendlichen in ihrer Individualität wahrzunehmen und im Sinne einer Pädagogik der Vielfalt adäquate Bildungsangebote für alle Schüler*innen unabhängig von Behinderung und Begabung bereit zu stellen. Ein inklusives Bildungssystem ist nicht von heute auf morgen zu erreichen. Es geht vielmehr um ein grundlegendes Umdenken in der Gestaltung von Unterricht und Erziehung.
 
Wir als Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung sehen unsere zukünftige Aufgabe darin, die Formen des gemeinsamen Lernens an unserer Schule weiter auszubauen und so Schritt für Schritt inklusive Prozesse anzustoßen. Weiterhin sind wir jederzeit bereit unsere Erfahrungen im Bereich der Unterrichtung von Schülern mit besonderen Bedürfnissen zur Verfügung zu stellen, um so bei der Weiterentwicklung des Bildungssystems in Richtung Inklusion mitzuwirken.

Vertiefende Informationen finden sie unter folgenden Links:
Salamanca Erklärung
UN Konvention
UN Konvention in leichter Sprache